Reifen schleifen und polieren
Verfasst: So Nov 15, 2009 1:19 pm
Hallo Kollegen,
nachdem ich der Meinung bin, dass ein Slotcar prinzipiell ein simples Ding ist, konnte und kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass manche Autos wesentlich schneller sind als andere, scheinbar baugleiche. Das Prinzip "Bodenplatte - Räder - Elektromotörchen" ist immer das gleiche, eigentlich kann man nicht viel falsch machen.
Wenn alles gerade zusammengebaut ist, vier sorgfältig bearbeitete Räder den Boden berühren und die Schleifer nicht allzu sehr bremsen, sollte das Ergebnis immer annähernd gleich sein. Die Motoren haben im Leistungsbereich eine gewisse (geringe!) Streuung, der Erfahrung nach sind das aber lediglich ein bis zwei Prozent Unterschied in der Rundenzeit. Sind die Zeitunterschiede bei gleichwertigen Piloten größer, kommt schnell der Verdacht von unlauterem Wettbewerb auf.
Nachdem gerade bei uns im Grenzland in der Selbstbauklasse ein eklatanter Unterschied besteht, sind Steve 76 und ich letzte Woche mal ganz besonders aufmerksam durchs Fahrerlager und die Boxen geschlendert. UND DA HABEN WIR ES GESEHEN! DAD MONSTER IN FORM EINER UMGEBAUTEN HUDY!
Ein Prototyp war die folgenden Tage schnell nachgebaut, eine erste Versuchsreihe bestätigte die Vermutung eindrucksvoll: es ist nicht der Motor, es sind die Reifen, wir sind beim Thema "runde Radeln". Logisch, haften die Reifen besser, kommt das Auto schon wesentlich schneller um die Kurve, lässt es sich auch viel früher beschleunigen, mehr Speed auf der Geraden, mindestens fünf Prozent schnellere Rundenzeiten.
Jetzt der Reihe nach:
Reifen aufkleben und auf Maß schneiden und schleifen ist noch jederman bekannt. Schon nicht mehr alle wissen, dass der Reifen nach dem Schleifen auf der Lauffläche eine kleine Delle hat, je eine Erhöhung auf der Innen- und der Außenseite. Diese Erhöhungen können mit einem Schleifklötzchen säuberlich entfernt werden. Mit einem Messgerät lässt sich weiters feststellen, dass die Beschichtung der Schleifrolle der Hudy nicht ganz rund ist, folglich der Reifen nach dem Schleifen auch durch das anschließende herkömmliche Polieren mittels Schleifpapier oder Schleifklötzchen nicht zum runden Radl werden kann: leichte Unwuchten werden, egal ob beim Polieren oder auf der Fahrbahn, mit jeder Drehung verstärkt. Das ist der Hauptgrund, warum die Reifen (PU hauptsächlich, dann Gummi, beim Moosgummi ist der Effekt geringer!) in der Performance abbauen. Irgendwann wird das Radl unwucht, und dann geht´s unweigerlich bergab.
Daher - jetzt kommen wir auf den Punkt - das Rad muss absolut "rundpoliert" werden. Das gelingt nur über eine Zwangsführung, die den Abstand zwischen Rad und Poliermittel konstant hält. Für die Hudy heißt das: eine Polierrolle muss her. Einfach eine alte Schleifrolle abdrehen (nicht feilen! Rund soll das Ding schon sein, das Wendeschneidplattl ist nachher jedenfalls erledigt) und 1200er oder feineres Schleifpapier möglichst mit schrägem Stoß aufkleben. Ein schräger Stoß verringert die "Rattermarken" am Reifen, die durch den Stick-Slip-Effekt (danke für dieses technische Zauberwort, Herr Diplomingenieur!) leider ohnehin nicht ganz vermeidlich sind. Weiters hilfreich: den Reifen immer feucht halten (Schwamm und Wasser bringen zumindest bisher ein besseres Ergebnis als Öl) und wenig Druck, lieber öfter nachdrehen. Und zuletzt noch einige Minuten in Endstellung laufen lassen - fertig, perfekt, hält die Performance an die hundert Runden.
Tipp: mir ist das Aufkleben des Schleifpapieres nicht beim ersten Mal gelungen und auch dann noch nicht ganz sauber. Lasst euch weiters durch lautes Rattern nicht irritieren (besonders im Trockenlauf), etwas Wasser und weniger Druck schaffen Abhilfe.
Fangen die Räder in den Kurven zu quietschen an, bringt leicht konischer Schliff Abhilfe.
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Methode dem einen oder anderen eine wesentlich bessere, auch dem Fahrkönnen entsprechende, Performance ermöglicht (oder, Herbert, Hans, Richard,....??) und eine größere Leistungsdichte und spannende Rennen mit ordentlichem Spaßfaktor sichert.
Herzlichen Gruß aus den Labors aus Kuchl und Ködo,
Steve 76
Erik
nachdem ich der Meinung bin, dass ein Slotcar prinzipiell ein simples Ding ist, konnte und kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass manche Autos wesentlich schneller sind als andere, scheinbar baugleiche. Das Prinzip "Bodenplatte - Räder - Elektromotörchen" ist immer das gleiche, eigentlich kann man nicht viel falsch machen.
Wenn alles gerade zusammengebaut ist, vier sorgfältig bearbeitete Räder den Boden berühren und die Schleifer nicht allzu sehr bremsen, sollte das Ergebnis immer annähernd gleich sein. Die Motoren haben im Leistungsbereich eine gewisse (geringe!) Streuung, der Erfahrung nach sind das aber lediglich ein bis zwei Prozent Unterschied in der Rundenzeit. Sind die Zeitunterschiede bei gleichwertigen Piloten größer, kommt schnell der Verdacht von unlauterem Wettbewerb auf.
Nachdem gerade bei uns im Grenzland in der Selbstbauklasse ein eklatanter Unterschied besteht, sind Steve 76 und ich letzte Woche mal ganz besonders aufmerksam durchs Fahrerlager und die Boxen geschlendert. UND DA HABEN WIR ES GESEHEN! DAD MONSTER IN FORM EINER UMGEBAUTEN HUDY!
Ein Prototyp war die folgenden Tage schnell nachgebaut, eine erste Versuchsreihe bestätigte die Vermutung eindrucksvoll: es ist nicht der Motor, es sind die Reifen, wir sind beim Thema "runde Radeln". Logisch, haften die Reifen besser, kommt das Auto schon wesentlich schneller um die Kurve, lässt es sich auch viel früher beschleunigen, mehr Speed auf der Geraden, mindestens fünf Prozent schnellere Rundenzeiten.
Jetzt der Reihe nach:
Reifen aufkleben und auf Maß schneiden und schleifen ist noch jederman bekannt. Schon nicht mehr alle wissen, dass der Reifen nach dem Schleifen auf der Lauffläche eine kleine Delle hat, je eine Erhöhung auf der Innen- und der Außenseite. Diese Erhöhungen können mit einem Schleifklötzchen säuberlich entfernt werden. Mit einem Messgerät lässt sich weiters feststellen, dass die Beschichtung der Schleifrolle der Hudy nicht ganz rund ist, folglich der Reifen nach dem Schleifen auch durch das anschließende herkömmliche Polieren mittels Schleifpapier oder Schleifklötzchen nicht zum runden Radl werden kann: leichte Unwuchten werden, egal ob beim Polieren oder auf der Fahrbahn, mit jeder Drehung verstärkt. Das ist der Hauptgrund, warum die Reifen (PU hauptsächlich, dann Gummi, beim Moosgummi ist der Effekt geringer!) in der Performance abbauen. Irgendwann wird das Radl unwucht, und dann geht´s unweigerlich bergab.
Daher - jetzt kommen wir auf den Punkt - das Rad muss absolut "rundpoliert" werden. Das gelingt nur über eine Zwangsführung, die den Abstand zwischen Rad und Poliermittel konstant hält. Für die Hudy heißt das: eine Polierrolle muss her. Einfach eine alte Schleifrolle abdrehen (nicht feilen! Rund soll das Ding schon sein, das Wendeschneidplattl ist nachher jedenfalls erledigt) und 1200er oder feineres Schleifpapier möglichst mit schrägem Stoß aufkleben. Ein schräger Stoß verringert die "Rattermarken" am Reifen, die durch den Stick-Slip-Effekt (danke für dieses technische Zauberwort, Herr Diplomingenieur!) leider ohnehin nicht ganz vermeidlich sind. Weiters hilfreich: den Reifen immer feucht halten (Schwamm und Wasser bringen zumindest bisher ein besseres Ergebnis als Öl) und wenig Druck, lieber öfter nachdrehen. Und zuletzt noch einige Minuten in Endstellung laufen lassen - fertig, perfekt, hält die Performance an die hundert Runden.
Tipp: mir ist das Aufkleben des Schleifpapieres nicht beim ersten Mal gelungen und auch dann noch nicht ganz sauber. Lasst euch weiters durch lautes Rattern nicht irritieren (besonders im Trockenlauf), etwas Wasser und weniger Druck schaffen Abhilfe.
Fangen die Räder in den Kurven zu quietschen an, bringt leicht konischer Schliff Abhilfe.
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Methode dem einen oder anderen eine wesentlich bessere, auch dem Fahrkönnen entsprechende, Performance ermöglicht (oder, Herbert, Hans, Richard,....??) und eine größere Leistungsdichte und spannende Rennen mit ordentlichem Spaßfaktor sichert.
Herzlichen Gruß aus den Labors aus Kuchl und Ködo,
Steve 76
Erik